Ein sehr gelungenes Menü mit Geschmacksexplossionen auf der Zunge. Wir haben den Abend hier sehr genossen. Die Weine haben leider nicht immer perfekt zum Gang harmoniert, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Ich hätte mir gewünscht das der Chef am Ende des Abends eine Runde durch das Restaurant dreht, so kenne ich es aus anderen Sternerestaurants.
Leider wirklich schwierig unseren Abend im Courtier zu bewerten. Ambiente: eindrucksvoll und besonders, auch für ein Sternerestaurant. Gleichzeitig jedoch leider nicht wahnsinnig gemütlich. Eine richtig entspannte Atmosphäre kam m bei uns leider nicht auf. Service: keine Frage, sehr sehr freundlich und professionell. Weinkarte: natürlich sind wir fündig geworden, für 2* jedoch eigentlich nicht umfangreich genug, insbesondere bei Burgund und Bordeaux noch großes Aufholpotenzial. Kommen wir zum Essen. Leider bin ich hin und hergerissen. Durchweg gute Kombinationen, leider hat sich aber insbesondere bei Vorspeisen und Zwischengängen ein sehr gleiches Gefühl eingestellt: Amuse - deutlich zu groß um diese auf einmal entspannt essen zu können, gleichzeitig leider nicht perfektes Verhältnis von knusprigen zu weichen Komponenten. Eigentlich Schwamm drüber - nur ging es leider weiter. Zum Amuse ein Flan, danach Hamachi-Tartar, welches natürlich auch recht weich war, beides nahezu (das Tartar komplett) ohne knusprige Komponenten. Als eine der Vorspeisen danach wieder ein Flan, danach zwar perfekt, aber natürlich auch sehr weich gegarter, lauwarmer Saibling, wiederum mit einer sehr überlagernden weichen Creme. Die kleinen Walnussstückchen haben in meinen Augen leider nur wenig gegen das breiige Gefühl geholfen. Unterm Strich war geschmacklich alles nicht schlecht, aber das Mundgefühl leider durchweg weich und teilweise breiig. Dazu kam, dass es leider kein Brot, Baguette, etc. gab, was sicher geholfen hätte. Im zweiten, nicht besternten, Resortrestaurant gab es Tags zuvor ein wunderbares, noch leicht warmes Sauerteigbrot. Warum nicht auch im Courtier... Der kleine, wenn auch sehr leckere Laugencracker war hierfür kein Ersatz. Aus den meisten vergleichbaren Restaurants kennen wir teilweise eine sehr umfangreiche Brotauswahl, nicht immer in vollem Umfang notwendig, aber ganz ohne ist einfach zu wenig. Zwischengang Jakobsmuschel: leider übergarte und damit sehr zähe, faserige Muschel. Zur leicht süssen Muschel und der natürlich süßen Trüffelbutter gab es noch ebenfalls süße Maronen. Für meinen Geschmack zu viel des Guten, wobei das durchaus natürlich sehr individuell wahrgenommen wird. Hauptgang Taube: krosse Haupt, rosa gebratene Taubenbrust, tolle und dichte Soße. Nur leider recht schnell recht kalt. Desserts: mit weitem Abstand am besten. Sowohl Pre-Dessert als auch Hauptdessert wahnsinnig lecker, raffiniert und spannend. Petit-fours zwar lecker, jedoch auch etwas groß um diese leicht essen zu können. Summa summarum, schönes Ambiente, teilweise sehr aufwendig gekocht, jedoch ist der Funke auf uns nicht wirklich übergesprungen.
Ein großartiger Genuss hat uns erwartet. Auf der schönen Schloss-Terrasse speist man einfach herrlich. Das gesamte Team verwöhnte uns. Die Gangfolge war perfekt abgestimmt, die Aromen präzise ausgewogen und insgesamt einfach köstlich. Jeder Gang - eine Spitzenleistung. Auch in Sachen Produktqualität. Das feine Geschirr unterstrich die auch optisch sehr gut angerichtete Menüfolge. Es wurde kein Brot oder Baguette und Butter dazu gereicht. Dafür gab es 3 verschiedene Grüße aus der Küche und ein Pre-Dessert, allesamt großartig. Die Weinauswahl und Karte entsprechen dem festlichen Rahmen. Klare Empfehlung und mindestens zwei, wenn nicht eher drei verdiente Sterne!
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